11. Januar 2023 | Evangelische Akademie der Pfalz
Wanda der Wandelwal
Jugendliche entwickeln ein Kinderbuch zum Plastikmüll in den Ozeanen
„Wanda und Willi sind zwei befreundete Walfische, die glücklich in der Nordsee leben. Doch eines Tages geht es Willi nicht gut und Wanda macht sich auf den Weg, um ihrem besten Freund zu helfen. Dabei trifft sie viele andere Meeresbewohner*innen, denen es auch nicht gut geht. Schnell wird klar: der Plastikmüll ist schuld daran. Doch wie können wir Wanda und den anderen Tieren helfen?“
Mit dem Kinderbuch „Wanda der Wandelwal“ entwickelten ehrenamtliche Jugendliche gemeinsam mit Drittklässler*innen Handlungsmöglichkeiten gegen die Müllmassen in den Weltmeeren.
Selbstverantwortete Projekte stärken Resilienzen
Melissa Muhr, Lea Reite und Paula Kroos haben dieses Kinderbuch geschrieben. Sie alle waren Teilnehmerinnen des jährlich angebotenen Zertifikats „Wirtschaft & Ethik“ der Evangelischen Akademie der Pfalz. Neben Workshops zu unterschiedlichen aktuellen Fragestellungen rund um die Themen Wirtschaft, Ethik und Nachhaltigkeit wird den Jugendlichen die Verwirklichung eigener Projekte ermöglicht. Das Ziel der Workshops ist es, sich multiperspektivisch Herausforderungen zu nähern, um so fundiert diskutieren zu können und den eigenen moralischen Kompass zu stärken.
In Sachen Umweltschutz ist dieser Kompass bei vielen schon sehr klar ausgerichtet: es muss mehr getan werden. Eine eigene Möglichkeit, etwas zu bewegen, schufen sich die drei Autorinnen mit der Erstellung des besagten Kinderbuches. Darin wird nicht nur über die Plastikverschmutzung der Ozeane und deren Folgen für die Tiere aufgeklärt, sondern den jungen Lesenden wird auch eine Handlungsoption mitgegeben. Durch die Gestaltung eines eigenen Projektes konnten die jungen Autorinnen nicht nur ihre eigenen Resilienzen stärken, sondern auch die von Kindern positiv beeinflussen.
Kein Wunder also, dass dieses Projekt positiven Anklang bei anderen Jugendlichen fand.
Plastik in den Schulranzen – was nun?
100 bis 142 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren, ein Müllteppich im Pazifik, verendende Lebewesen in alten Fischernetzen: Das Kinderbuch lenkt die Aufmerksamkeit auf diese Folgen der menschlichen Lebensweise. Die Jugendlichen wollten allerdings noch mehr erreichen. Als Lea Reiter das fertige Kinderbuch dem letzten Zertifikatsjahrgang vorstellte, fand sie schnell Mitstreiterinnen in ihrem Wunsch, etwas gegen die Verschmutzung der Ozeane zu unternehmen. Gemeinsam entwickelten fünf Personen zwischen 16 und 23 auf Basis des Kinderbuchs eine Unterrichtseinheit für Kinder der dritten Klasse.
Ende Dezember war es dann so weit: Jessica Skowron und Hanna Fuhrbach haben zwei dritte Klassen an der Heinz-Sielmann-Schule in Neustadt besucht. Dabei erklärten sie nicht nur, was Plastik eigentlich ist, sondern erläuterten kindgerecht mit Hilfe von Zucker und Wasser auch die Funktionsweise von Mikroplastik. Anschließend erarbeiteten sie gemeinsam Handlungsoptionen: So durchsuchten die Kinder beispielsweise ihren Schulranzen – vom Federmäppchen bis zur Brotdose – nach Plastik und überlegten, welche nachhaltigen Alternativen es gibt.
Das Kinderbuch kann ab sofort bei der Evangelischen Akademie der Pfalz erworben werden. Hanna und Jessica teilen ihren Unterrichtsentwurf gerne mit allen Multiplikator*innen oder Lehrenden, die Wanda auch in ihrem Unterricht auf Reisen schicken möchten.
Ansprechperson: Tomke-Maillien Lübben