Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
15. November 2018 | Evangelische Akademie Loccum

Schülertagung "Der große Krieg"

Zur Aktualität des Ersten Weltkriegs hundert Jahre nach seinem Ende


Dieser Krieg sollte der letzte sein – the war to end all wars. Er war und ist es nicht.

Am 11. November 2018 jährte sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Während es in anderen Ländern wie z. B. Großbritannien, Frankreich und Australien große Gedenkveranstaltungen zum Kriegsende gab, erscheinen die deutschen „Erinnerungsbemühungen“ eher verhalten. Der Erste Weltkrieg ist, vielleicht weil er sehr lange nur als Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs verstanden wurde, gesellschaftspolitisch nahezu in Vergessenheit geraten.

Foto: Dr. Johannes Goldenstein

Bereits im Sommer dieses Jahres fand an der Evangelischen Akademie Loccum eine Schülertagung zu den Ursachen und Folgen des Ersten Weltkriegs statt. In der Auseinandersetzung mit neueren historischen Erkenntnissen zum Ersten Weltkrieg, Apps, Computerspielen sowie einer Graphic Novel zu Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ zeigte sich, dass Geschichte Jugendliche umso mehr interessiert, wenn sie erzählt oder anhand von Einzelschicksalen in den Blick genommen wird. Großes Interesse besteht, Geschichte und aktuelle Politik in ihren Zusammenhängen zu verstehen.

Der Erste Weltkrieg eignet sich angesichts heutiger Spannungslagen exzellent dazu, über die Vermeidung militärischer Auseinandersetzungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu reflektieren.

Viele aktuelle Konflikte haben ihre Genese im Ersten Weltkrieg (Balkan, Syrien, Israel-Palästina, Dekolonialisierung in Afrika) – das historische Wissen wird bei ihrer Betrachtung allerdings viel zu wenig in Betracht gezogen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Evangelischen Akademie Loccum und im Graphic Novel von Gaby von Borstel und Peter Eickmeyer.

Kontakt: Simone Schad-Smith