Pressemitteilung: Politische Jugendbildung mit muslimischem Selbstverständnis
© Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung / Foto: Vanja Obad
Politische Jugendbildung mit muslimischem Selbstverständnis:
Erste Beiratssitzung zum Kooperationsprojekt „Neue Bündnisse, neue Wege“
Berlin/Heidelberg – „Neue Bündnisse, neue Wege“ – unter diesem Titel ist in den letzten Monaten ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördertes Modellprojekt gestartet, das Träger politischer Jugendbildung mit muslimischem Selbstverständnis beim Aufbau hauptamtlicher Strukturen und bei der Entwicklung eines zeitgemäßen Angebots außerschulischer politischer Jugendbildung unterstützt. Am Freitag, 22. März 2024, fiel mit der konstituierenden Sitzung des interdisziplinär besetzten Beirates nun der öffentliche Startschuss für das Projekt.
Politische Jugendbildung ist ein Recht aller jungen Menschen
Der 16. Kinder- und Jugendbericht des BMFSFJ betont die Notwendigkeit, die Trägerlandschaft politischer Jugendbildung vor dem Hintergrund der postmigrantischen Gesellschaft zu diversifizieren, um Zugänge zu pluralen Zielgruppen strukturell und finanziell sicherzustellen. Daher möchte das BMFSFJ mit dem Modellprojekt „Neue Bündnisse, neue Wege“ Voraussetzungen schaffen, die es muslimischen Organisationen ermöglichen, perspektivisch in die Regelförderstrukturen der politischen Jugendbildung über den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) aufgenommen zu werden. Die Modellprojekte werden mit einer Laufzeit von drei Jahren bis Ende 2025 gefördert.
Neue Wege der politischen Jugendbildung ermöglichen
Das Projekt „Neue Bündnisse, neue Wege“ zielt darauf ab, mit einer Kerngruppe von muslimischen Trägern neue Ansätze der politischen Jugendbildung zu entwickeln, um wirkungsvolle und zeitgemäße Angebote für Kinder und Jugendliche nachhaltig zu etablieren. Hierbei sollen hauptamtliche Strukturen aufgebaut, Expertise in der Projektsteuerung entwickelt, konzeptionelle Grundlagen erarbeitet und die Vernetzung mit der Kinder- und Jugendhilfe vorangetrieben werden. Das BMFSFJ hat im Frühjahr 2023 im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens folgende Träger ausgewählt: das Muslimische Bildungswerk Bayern e.V. (Erlangen), die Deutsche Islam Akademie e.V. (Berlin), das Muslimische Bildungswerk für Demokratie e.V. (Erfurt), die die Islamische Akademie NRW e.V. (Dortmund) und die Muslimische Akademie Heidelberg – Teilseiend e.V.
Partnerschaftliche Projektleitung
Die Leitung für „Neue Bündnisse, neue Wege“ liegt bei der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) (Ole Jantschek), in enger Kooperation mit der Muslimischen Akademie Heidelberg – Teilseiend e.V. (Yasemin Soylu).
Yasemin Soylu, Geschäftsführerin der Muslimischen Akademie Heidelberg, hält fest: „Politische Bildungsträger mit muslimischem Selbstverständnis gibt es seit vielen Jahren an unterschiedlichen Orten in Deutschland. Sie sind Ausdruck unserer pluralen Gesellschaft. Wir begrüßen sehr, dass das BMFSFJ im Rahmen des Projekts dieser Realität Rechnung trägt und politische Jugendbildung in muslimischer Trägerschaft nachhaltig stärken möchte. Das ist ein wichtiger Baustein, damit es passende Angebote der politischen Bildung für alle jungen Menschen gibt.“
Ole Jantschek, Bundestutor der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir in diesem spannenden Projekt unsere Erfahrungen und Expertise einbringen können, um das Engagement unserer muslimischen Partner zu unterstützen. Wir verbinden damit die Chance, ganz im Sinne des Projekttitels nachhaltig neue Bündnisse und neue Wege für die politische Jugendbildung anzustoßen. Es ist eine große Unterstützung für das ganze Team, dass wir dabei nun inhaltlich von einem hoch kompetenten Beirat begleitet werden.“
Beirat mit vielfältiger Expertise
Der Projektbeirat setzt sich aus Vertreter*innen und Expert*innen von Fördergebern, politischer Bildung und der Wissenschaft zusammen:
- Jana Borkamp, Leiterin der Abteilung 5 „Kinder und Jugend“ im BMFSFJ (Vorsitz)
- Prof. Dr. Sabine Achour, Professorin für Politikdidaktik/ Politische Bildung, Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Bekim Agai, Professor für Kultur und Gesellschaft des Islam in Geschichte und Gegenwart, Goethe-Universität Frankfurt
- Karima Benbrahim, Leiterin des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit NRW (IDA-NRW e.V.), Mitglied des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM)
- Ina Bielenberg, Geschäftsführerin, Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB)
- Cemile Giousouf, Vize-Präsidentin der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
- Dr. Björn Milbradt, Fachgruppenleitung Politische Sozialisation und Demokratieförderung, Deutsches Jugendinstitut (DJI)
- Dr. Özgür Özvatan, Stellvertretende Abteilungsleitung und Nachwuchsforschungsgruppenleitung am Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt Universität Berlin
- Katharina Peranić, Vorständin, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE)
- Prof. Dr. Riem Spielhaus, Professorin für Islamwissenschaft, Leibnitz-Institut für Bildungsmedien, Universität Göttingen
Weitere Informationen zum Projekt „Neue Bündnisse, neue Wege“ unter www.neuebuendnisse.de
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Pressekontakt
Luisa Liebtrau | Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
Auguststr. 80 | 10117 Berlin
+49 (0)30 / 28395418 | liebtrau@politische-jugendbildung-et.de
Merle Plachta | Leitung Kommunikation
Muslimische Akademie Heidelberg
Rohrbacher Str. 74 | 69115 Heidelberg
+49 (0)6221 / 7271195 | merle.plachta@teilseiend.de
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