Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
5. Mai 2025 | Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung

Mutig, stark und beherzt für die Demokratie

Politische Bildung mit Kreide, Glücksrad und Glitzerstiften


Mit dem et-Demokratie Lab war die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 30.04. bis 04.05.2025 in Hannover vertreten. Als Teil des sogenannten „aej-Dorfs“, bestehend aus mehreren Pagoden im Zentrum Junge Menschen auf dem Messegelände, ging es drei Tage lang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ins Gespräch. Im Demokratie Lab wurden Methoden, wie das etpraxistool „Mission Ganymed“ gespielt und getestet, Kolleg*innen zu ihren Projekten befragt und natürlich viele Mitmachangebote zur Verfügung gestellt:

Das ist meine Vision für eine gute Zukunft

Mit bunter Kreide bemalten und beschrifteten Besucher*innen über die drei Tage hinweg ein großes Bodenbild. So entstand ein gemaltes Gespräch über Zukunftsvisionen. Besonders wichtig waren dabei: Chancengleichheit, Respekt, keine Vorurteile, Umweltschutz, bessere Bildung für alle, Frieden, Tierschutz, Freiheit und vieles mehr. Besonders schön: Viele Kinder vervollständigten das Bodenbild mit eigenen Zeichnungen.

Die Welt braucht jetzt mehr

… Liebe, Vertrauen, Anerkennung für ehrenamtliche Mitarbeit, Positivität, Eis, Mut, Zusammenhalt, Engagement, Freundschaften, Verständnis, Offenheit, Selbstreflexion. Das sagen die Personen, die den Satz auf dem Tisch für eine bessere Welt vervollständigt haben. Wir haben gelernt, dass Biertische eine tolle Höhe haben, sodass Menschen im Rollstuhl leicht ihre Nachricht hinzufügen können.

Demokratie-Glücksrad

In einem Labor darf natürlich eine Mitmachaktion mit Zufallsgenerator nicht fehlen. So war das Demokratie-Glücksrad Teil des et-Demokratie Labs und auf dem Kirchentag durch all die Besucher*innen heiß gelaufen. Das Demokratie-Glücksrad hatte drei Kategorien: Gewinne, Fragen und Challenges. Die Gewinne – T-Shirts, Caps, Tassen oder Postkarten- und Stickersets – waren schon nach dem ersten Tag fast alle vergeben; damit hatten wir nicht gerechnet. Besonders Freude gemacht haben die wirklich guten Gespräche zu den Fragen und Challenges.

Die Fragen orientierten sich am Kirchentagsmotto „Mutig, stark, beherzt“: Was macht dich mutig, stark oder beherzt für die Demokratie? Erwachsene beantworteten diese schwierigen Fragen mit

  • Zuversicht in das Tun vieler Menschen,
  • Vertrauen,
  • dem Engagement von Menschen für das Zusammenleben unserer Gesellschaft oder
  • dem Wissen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich zu beteiligen.

Jugendliche und Kinder beantworteten die Frage „Was ist Demokratie für dich?“. Ihnen ist besonders wichtig:

  • Meinungsfreiheit sowie die Regelung, dass die Meinungsfreiheit dort endet, wo sie andere Menschen verletzt,
  • die Möglichkeit, mitzubestimmen – auch wenn viele noch nicht wählen gehen dürfen, haben sie Möglichkeiten zur Mitbestimmung,
  • dass eine Demokratie nicht „einen Chef“ hat, sondern viele Menschen gebraucht werden,
  • dass Menschen demonstrieren gehen dürfen.

Insgesamt gab es am Demokratie-Glücksrad drei Challenges: 1. „Erzähle von einem Fehler, den du kürzlich gemacht hast.“ Hintergrund ist, dass viele Menschen ungern zugeben, dass sie Fehler machen. Dabei kann man aus ihnen lernen, und alle Menschen machen Fehler – das Teilen ist ein guter Schritt, immer wieder daran zu erinnern. 2. „Mach einer Person, die du nicht kennst, ein Kompliment.“ Zusammenleben in einer Gesellschaft heißt, andere Menschen auch im Blick zu haben. Eine niedrigschwellige Möglichkeit ist es, ein Kompliment zu machen, wenn eine andere Person etwas macht, was positiv ist und das zu bestärken. 3. „Steh einer Person bei, wenn ihr etwas Negatives widerfährt.“ Zivilgesellschaftliches Engagement fängt in Alltagssituationen an, sei es im Bus oder in der Innenstadt. Manchmal erlebt man Situationen, in denen man selbst gerne eingeschritten wäre und einer Person beigestanden hätte, aber nicht den Mut dazu aufgebracht hat. Die Challenges wurden insbesondere von den Jugendlichen besonders gut angenommen.

Wir sind noch ganz beschwingt vom Erfolg des et-Demokratie Labs, das noch viele weitere Aktionsmöglichkeiten bot, und freuen uns über die vielen tollen Antworten – mit Kreide, auf dem Tisch oder im Gespräch am Demokratie-Glücksrad.

#highlights: Schöne Momente vor Ort haben wir auch auf Social Media festgehalten. Hier geht es direkt zu unserem Instagram-Highlight.

Kontakt: Annika Gramoll