Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
23. Oktober 2018 | Alles Glaubenssache?

Coexist!? Mit Jugendlichen über Religion und Politik sprechen

Teamer*innen-Workshop am 22. November in Berlin


Am 22. November lädt das Projekt „Alles Glaubenssache?“ zu einem Austausch zwischen jungen Akteur*innen der politischen Jugendbildung ein. Unter dem Titel „Coexist!? Mit Jugendlichen über Religion und Politik diskutieren“ möchten wir uns über Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendlichen austauschen. Wir möchten voneinander lernen, Themen und gemeinsame Herausforderungen identifizieren.

Im Zentrum stehen dabei die Fragen:

  • Welche Formate und Methoden haben sich in der Praxis bewährt?
  • Welche Themen sind gute Ansatzpunkte?
  • Welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen?

Welche Rolle hat Religion (noch) in unserer Gesellschaft?

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts »Alles Glaubenssache? Prävention und politische Bildung in einer Gesellschaft der Diversität« statt, das seit seit Frühjahr 2018 läuft. Eine der zentralen Fragen ist dabei, welche Rolle Religion zukünftig in der politischen Jugendbildung spielen soll. Das Thema ist durchaus kontrovers und hat in den vergangenen Jahren eine neue Dringlichkeit bekommen. Dazu haben mehrere Faktoren beigetragen. Zunächst wird die sogenannte Säkularisierungs-These zunehmend in Frage gestellt. Nach dieser verliert die Religion sukzessive an Bedeutung. Inzwischen ist vielerorts von der post-säkularen Gesellschaft die Rede, in der Religionen wieder stärker mitgedacht werden müssen.

In der deutschen Öffentlichkeit sind zudem seit vielen Jahren Debatten über die Rolle von Religion, insbesondere des Islam, sehr präsent. Diese speist sich nicht zuletzt aus Ängsten, Ressentiments und Rassismus. Anteil hat aber auch, dass die notwendige Auseinandersetzung mit dem Islam, der inzwischen zweifelsohne Bestandteil deutscher Lebensrealität ist, viel zu lange vernachlässigt wurde. Daneben gibt es eine Position, die Religionen gegenüber grundsätzlich kritisch bis feindlich eingestellt ist. Diese findet häufig weniger öffentlich und explizit statt, hat aber ebenfalls ihren Einfluss auf sowohl die öffentliche Debatte insgesamt als auch die Diskurse um den Islam.

Schließlich spielen die islamistisch motivierten Terroranschläge und die Gefahr von Radikalisierungen hin zu religiös begründeten Ideologien eine zentrale Rolle. Aus diesen folgen Projekte und Maßnahmen, um extremen Ideologien zu begegnen und letztendlich Anschlägen vorzubeugen.

Wirkung des öffentlichen Diskurses auf die Menschen.

Dieser Kontext beeinflusst die Perspektive von nicht-religiösen  ebenso wie von religiösen Menschen. Das gilt sowohl für ihren Umgang mit anderen Religionen, als auch ihre Auffassung der eigenen Religion. Religion hat aber viel vielfältigere Bedeutungen für Menschen, als es sich in diesen öffentlichen Debatten widerspiegelt. Was wir daher brauchen, um dem Thema Religion in der Arbeit mit Jugendlichen gerecht zu werden, sind Gespräche und Diskussionen, die sich an der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen orientieren und die persönlichen Bezüge, Auseinandersetzungen und Fragen von Jugendlichen aufgreifen. Dazu gehören sicher auch die Themen, welche die Öffentlichkeit beschäftigen, aber sie bilden eben nur einen Teil eines viel breiten und vielfältigeren Straußes an Themen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Alles Glaubenssache?“ statt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Link zur Veranstaltung.

Hier können Sie sich für die Veranstaltung Coexist!? anmelden.

Kontakt: Jakob Rosenow, Ole Jantschek