Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
21. August 2019 | Ev. Jugendsozialarbeit Bayern e.V.

Actionbound und Argumente gegen Rechts

Eine Städtereise nach München


In der NS-Propaganda war München die „Hauptstadt der Bewegung“. Jugendliche erforschten, wie die Stadt heute mit dieser Vergangenheit und den Spuren im Stadtbild umgeht. Drei  Tage waren eingeplant, um die bayerische Landeshauptstadt zu erkunden, im Fokus dabei immer die Frage nach der Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart. Um sich einen ersten Einblick zu verschaffen, wieso ausgerechnet München immer im gleichen Atemzug mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus erwähnt wird, besuchte die fast 20-köpfige Gruppe das NS-Dokumentationszentrum am Königsplatz. Hierbei erfuhren die Jugendlichen viel über die politische Ausgangslage in den 1920/1930er Jahren im Deutschen Reich sowie über Antisemitismus im Dritten Reich.

Actionbound gegen Rechts

Früher so wie heute?

Dass gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen auch nach 1945 noch fortbestehen, wurde zum Abschluss des Rundgangs anhand der jüngsten deutschen Geschichte rund um das Oktoberfestattentat und der NSU-Mordserie deutlich. Nach einer ausgiebigen Mittagspause gab es die Möglichkeit, eine digitale Schnitzeljagd zum Thema „Spurensuche damals und heute“ auszuprobieren. Mit Hilfe der App „Actionbound“ starteten vier Kleingruppen durch die Münchner Innenstadt. Die Route führte vom Oberlandesgericht, wo fast 5 Jahre lang der NSU-Prozess stattfand, weiter über die Feldherrnhalle bis hin zum Kulturprojekt Bellevue de Monaco im Glockenbachviertel.

Zukünftige Aktionen und Themen gegen Rechts

Der Sonntag stand noch einmal im Zeichen der aktuellen Debatte rund um den europaweiten Rechtsruck. Nach einer Einheit zum Thema „Rechte Codes, Kleider und Symbole“ planten die Schüler*innen zukünftige Aktionen und Themen, die sie selber an ihren Schulen im Rahmen ihrer „Schule ohne Rassismus AG“ durchführen wollen. Hierbei kristallisierten sich vor allem Projekte heraus, die sich lokal mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, ebenso wie Aufklärungskampagnen über Rechtsextremismus und Rechtspopulismus – auch unter Nutzung sozialer Netzwerke, wie etwa Instagram.

Kontakt: Johannes Scholz-Adam