Zur bundesdeutschen Konstellation von Kirche, Politik und Gesellschaft gehört es, dass Vertreter und Vertreterinnen aus Kirche und Theologie sich von Zeit zu Zeit und auf verschiedenen Wegen zu politischen Themen äußern. Besondere Beachtung verdient dabei die kirchliche Mitwirkung in Gremien, die zur politischen Entscheidungsfindung beitragen – wie in Enquete-Kommissionen oder Rundfunkräten.
Angesichts des gesellschaftlichen und religiösen Wandels ist diese Mitwirkung alles andere als selbstverständlich. So werden kirchliche Repräsentanten deutlicher als früher mit Anfragen konfrontiert, etwa von Befürwortern des laizistischen Modells. Vor diesem Hintergrund zielt die Tagung darauf, die Art der kirchlichen Mitwirkung, ihre Legitimationsgrundlagen und ihr Proprium genauer zu untersuchen.
Für wen bzw. in wessen Namen spricht eine Theologieprofessorin, ein Bischof, eine Ratsvorsitzende?
Welche Rollenbilder und welche wechselseitigen Erwartungen erweisen sich als prägend?
Welche Interessen repräsentieren sie, und was zeichnet das genuin Theologische ihrer Einlassungen aus?
An Fallbeispielen soll rekonstruiert werden, wie sich Prozesse politischer Urteilsbildung unter kirchlicher Mitwirkung in der Vergangenheit vollzogen haben und heute vollziehen. Diese empirischen Beobachtungen sollen dann sowohl in theologisch-ethischer als auch politologischer Hinsicht diskutiert und mit einem zeitgemäßen Verständnis von Kirche, Öffentlichkeit und politischem Diskurs verknüpft werden.
Sie sind herzlich eingeladen, sich in die Diskussion einzubringen!
Zeit: 15. September 2017 um 13:30 - 16. September 2017 um 12:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Loccum, eal@evlka.de
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