Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
12. Januar 2018 | Gedenkkampagne

Spuren suchen – 2018 – Zeichen setzen!

Evangelische Jugend in Niedersachsen


2018 ist ein besonderes Gedenkjahr: Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, das Deutsche Kaiserreich wandelte sich in eine Demokratie und Frauen erlangten in Deutschland erstmals das aktive und passive Wahlrecht.

Vor 80 Jahren fanden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die antisemitischen Übergriffe in der Reichspogromnacht ihren traurigen Höhepunkt. Die Ereignisse in dieser Nacht markierten den Übergang von der Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung hin zur systematischen Verfolgung, die später in den Holocaust mündete.

Diese unterschiedlichen, aber sehr bedeutenden historischen Ereignisse waren Grund für die Evangelische Jugend in Niedersachsen, sich mit der Fragestellung auseinanderzusetzen, wie man diesen und weiteren Ereignissen in einer jugendgemäßen Form gedenken kann. Die Delegiertenversammlung fasste dann den Beschluss für eine Gedenkkampagne.

Spuren suchen – 2018 – Zeichen setzen!

Innovatives, jugendgemäßes Erinnern an zehn Tagen

Insbesondere an zehn Tagen wollen nun die Mitglieder der Evangelischen Jugend vom 9. bis zum 18. November 2018 auf lokaler Ebene unterschiedliche Formen des Gedenkens initiieren. Die Kampagne endet am 18. November mit dem Volkstrauertag, der in vielen Kommunen und Gemeinden oft sehr traditionell begangen wird. Es ist bislang selten ein Gedenktag, der junge Menschen in seiner inhaltlichen und formalen Gestaltung anspricht. Die Kampagne soll junge Menschen ermutigen, zu reflektieren, wo sie die historischen Ereignisse in ihrer Lebenswelt betreffen, um davon ausgehend  vor Ort zu überlegen, welche Formen des Gedenkens für sie wichtig sind und wie sie diese praktisch umsetzen möchten.

Schnell einigte sich die Delegiertenversammlung auf den Titel der Kampagne „Spuren suchen – 2018 – Zeichen setzen!“ und auch erste Umsetzungsideen wurden gesammelt: Neben klassischen Gedenkveranstaltungen, könnten eine biografische Auseinandersetzung mit Zeitzeugengesprächen oder Lesungen erfolgen. Auch künstlerische Ideen mit Gesang, Theater und haptischer Kunst oder sozialpolitische Aktionen mit Fahrten in Gedenkstätten, thematischen Workshops, Spendensammelaktionen oder ein Friedens-Mahn-Mahl könnten umgesetzt werden. Darüber hinaus gab es auch die Ideen von Social-Media Aktionen oder der Initiierung eines Wettbewerbs zu einem spezifischen Thema oder Ereignis.

Öffentliches Engagement und Vernetzung

Alle geplanten Maßnahmen sollen bis zum Sommer gesammelt und auf einer Landkarte dargestellt werden. Aus dieser Grafik soll dann ersichtlich sein, welche Veranstaltungen in einem geschlossenen Setting stattfinden und welche öffentlich sind, so dass interessierte Personen daran teilnehmen können. Eine Arbeitsgruppe hat sich gegründet, um die Kampagne weiterzuentwickeln und entsprechende Materialien zu entwerfen. Die Evangelische Jugend freut sich, wenn die Kampagne auch über Niedersachsen hinweg Interesse findet und sich weitere Gruppen im November 2018 engagieren, Spuren suchen und Zeichen setzen.

Weitere Informationen unter:

Kontakt: Sarah Vogel